Ein Stück Historie Von Rentrop zu Faurecia
Seit mehr als 100 Jahren gibt es das heutige Faurecia-Werk in Stadthagen. Die ursprüngliche Nagelfabrik wurde von der Firma Rentrop zunächst für die Herstellung von Draht und Sprungfedermatratzen genutzt.
Die Firma Rentrop Vom Sauerland nach Schaumburg
Die Firma Rentrop Vom Sauerland nach Schaumburg
Wurzeln im Sauerland
Die Famile Rentrop war schon seit dem 18. Jahrhundert im Drahtziehergewerbe in Altena (NRW, Märkischer Kreis) tätig.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert blieb die Familie dort und baute die Fabrik immer weiter aus.
Expansion in Nordsehl
Irgendwann war eine Erweiterung aus räumlichen Gründen aber nicht mehr möglich. So kam es, dass auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Drahtnagelfabrik J. D. Becker – damals noch zu Nordsehl gehörend – nun die „Drahtnagel- und Metallwarenfabrik Gebrüder Rentrop“ zu finden war.
Die Nachkriegszeit Der Beginn als Autozulieferer
Bereits kurz nach dem Krieg schrieb Rentrop wieder schwarze Zahlen.
Ab dem Jahr 1949 begann die Produktion von Polsterungen für Autositze, was sich für die Firma als sehr lukrativ erwies.
Allerdings betraf diese positive Entwicklung nur das Werk Stadthagen. Das Stammwerk in Altena geriet in immer größere Schwierigkeiten.
Im Aufwind
Im Aufwind
Seit den sechziger Jahren ging es für die Firma Rentrop größtenteils nur bergauf.
1975 fusioniert die P.A. Rentrop GmbH mit der Hubbert & Wagner GmbH & Co. KG zur Unternehmensgruppe RHW.
Bis in die frühen neunziger Jahre stieg der Umsatz der Gruppe auf mehr als 500 Millionen DM – die Mitarbeiterzahl hatte sich fast verdoppelt.
Übernahme durch Betrand-Faure
Anfang 1991 wurde die RHW-Gruppe in den franzöischen Konzern Epeda-Bertrand-Faure übernommen. Damit war die Firma Rentrop in ihrer ursprünglichen Form Geschichte.
Das Werksgelände Damals und heute
Das schleichende Ende
Das schleichende Ende
Im Jahr 1999 fusioniert Bertran-Faure mit Ecica zu Faurecia. Zunächst sieht alles nach einem weiteren Erfolgskurs aus.
Der Konzern investiert in den Standort Stadthagen und baut unter anderem eine Crash-Anlage.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends gerät der Konzern immer stärker unter finanziellen Druck und muss vor allem in Frankreich massiv Beschäftigte entlassen. Hinzu kommt noch ein Schmiergeldskandal um den ehemaligen Chef von Faurecia, Pierre Levi.
Der Standort in Stadthagen schrumpft stetig und Faurecia baut über die Jahre mehrere Hundert Stellen ab.
Das Ende für Stadthagen?
Stellungnahme des Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Bittner
Am Freitag, 20. April 2018, erklärt die Konzernleitung in einer Mitarbeiterversammlung, dass die Standorte Peine und Stadthagen im Großraum Hannover zusammengelegt werden sollen.
In Stadthagen soll lediglich die Kleinserienfertigung mit etwa 80 Mitarbeitern erhalten bleiben.
Der neue Standort wird vermutlich im hannoverschen Stadtteil Marienwerder sein.
Unsere Berichterstattung
„Sehr, sehr enttäuscht“
Endlich Gewissheit - aber "diese Gewissheit tut weh", sagt der Stadthäger Bürgermeister Oliver Theiß über den geplanten Wegang von Faurecia aus der Kreisstadt. Auch andere Stimmen aus Politik und Gewerkschaft zeigen sich fassungslos und teils verärgert.
Faurecia schließt Standort
Es kommt alles noch schlimmer als befürchtet. Der Autositzhersteller Faurecia hat am Freitag bekannt gegeben, den Standort Stadthagen bis zum Jahr 2020 aufgeben zu wollen. Lediglich die Kleinserienfertigung soll mit etwa 80 Mitarbeitern erhalten bleiben.
Staatsgeld „unabhängig von Mitarbeiterzahl“
Der Stadthäger Autositzhersteller Faurecia hatte im Jahr 2007 tatsächlich geplant, ein „Kompetenzzentrum für Umformtechnik“ aufzubauen. Das hat Pressesprecherin Kirsten Lattewitz auf Anfrage bestätigt.
Pfiffe während der Betriebsversammlung
Mehr als 800 Mitarbeiter haben gestern an einer vierstündigen Betriebsversammlung beim Autositzhersteller Faurecia teilgenommen. Es ging um die insgesamt knapp 300 angekündigten Entlassungen. Das haben Sprecher des Betriebsrats gestern auf Anfrage mitgeteilt. Medienvertreter waren auf Anordnung der Geschäftsführung zur Versammlung nicht zugelassen.
„Erst der Beginn einer Demo-Welle“
„Wir werden kämpfen und uns nicht wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen.“ Als Betriebsratschef Fred Hartmann diese Absicht bekundete, löste er unter den rund 500 Teilnehmern an der Protest-Kundgebung gegen die geplanten Entlassungen beim Autositzhersteller Faurecia gestern die lauteste Zustimmung aus. Auf dem Marktplatz erklangen Trillerpfeifen und Kampfrufe. „Dies ist erst der Beginn einer Demo-Welle“, spitzte IG-Metaller Jürgen Bittner daraufhin zu.
„Schaumburg wird sterben ohne Faurecia“
Schichtwechsel bei Faurecia gestern Mittag: Vor dem Werkstor stehen einige Männer in blauen Arbeitshosen und warten auf den Arbeitsbeginn. Leise wechseln sie Worte, zu hören sind Begriffe wie „unfassbar“, „schlimm“ und „Schweinerei“. Viele der Faurecia-Mitarbeiter machen ihrer Enttäuschung und der Wut über die neue Entlassungswelle schließlich Luft.
197 Beschäftigten droht Entlassung
Der Autositzhersteller Faurecia in Stadthagen hat den Abbau von weitereren 197 Stellen angekündigt. Die Zahl der Beschäftigten im Produktionswerk soll „beginnend in 2011“ auf nur noch 155 reduziert werden, heißt es in einer gestern Nachmittag verbreiteten Presseerklärung des Unternehmens. Betriebsrat und IG Metall sprachen von einem „schwarzen Tag für die gesamte Schaumburger Region“.
Faurecia: Vermittlung würde Unklarheit verlängern
Die Geschäftsführung des Stadthäger Autositzherstellers Faurecia hat in der Auseinandersetzung um die 90 geplanten Entlassungen eingeräumt, dass das Gesetz es gestattet, die Bundesagentur für Arbeit in die Verhandlungen als weitere optionale Vermittlungsinstanz einzuschalten – wie vom Betriebsrat getan. „Diese Vermittlungsinstanz ist aber nicht verpflichtend und nur einzusetzen, wenn sie Erfolg verspricht“, fügte Firmensprecherin Kirsten Lattewitz gestern auf Anfrage hinzu.
Faurecia: Schlichtung ohne Ergebnis vertagt
Die Schlichtungsverhandlung über die geplante Entlassung von 90 Mitarbeitern der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Autositzherstellers Faurecia ist ohne Ergebnis auf Ende August vertagt worden. Das hat gestern der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nienburg-Schaumburg, Thorsten Gröger, mitgeteilt.
Streit um 90 angekündigte Entlassungen spitzt sich zu
Der Streit um 90 geplante Entlassungen in der Entwicklungszentrale des Stadthäger Autositzherstellers Faurecia spitzt sich weiter zu. In einer außerordentlichen Betriebsversammlung haben Betriebsrat und IG Metall den Arbeitsdirektor von Faurecia, Rupertus Kneiser, aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das hat die IG Metall gestern in einer Pressenotiz mitgeteilt.
Faurecia: Verhandlungen sind gescheitert
Als „unverantwortlich“ hat es der Betriebsrat des Stadthäger Autositzherstellers Faurecia gestern bezeichnet, dass die Geschäftsführung des Unternehmens am Montag dieser Woche die Verhandlungen über einen Interessenausgleich für gescheitert erklärt hat. Es geht um einen im Juni angekündigten Personalabbau von 90 Mitarbeitern in der Abteilung Forschung und Entwicklung.
Faurecia gibt neue Ziele für 2010 aus
Der Automobilzulieferer Faurecia hat seine Halbjahresergebnisse vorgelegt und zugleich die Ziele für das laufende Geschäftsjahr „nach oben korrigiert“, wie es in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens heißt. „Faurecia konnte seine Ergebnisse im ersten Halbjahr deutlich verbessern, da sich die Geschäftstätigkeit in allen Konzernbereichen spürbar erholt hat“, schreibt das Unternehmen weiter.
„Keine Aussage zur Zukunft der Produktion“
Enttäuscht hat sich die IG Metall nach der jüngsten Belegschaftsversammlung beim Autositzhersteller Faurecia in Stadthagen gezeigt. Die Geschäftsleitung treffe keinerlei Aussage darüber, wie es mit der Produktion über den 30. Juni 2010 hinaus weitergehen soll“, kritisierte Thorsten Gröger, Chef der IG Metall Nienburg-Stadthagen.
„Die Leidensfähigkeit ist endlich“
Über die aktuelle Situation am Stadthäger Standort des Autositzherstellers Faurecia hat sich der Vorstand der Schaumburger SPD bei Betriebsrat und IG Metall erkundigt.
Faurecia-Sitze für Grafite, Veh und Co.
Zur laufenden Saison der Fußballbundesliga hat der Stadthäger Automibilzulieferer Faurecia dem amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg in dessen Volkswagen-Arena neue Trainerbänke zur Verfügung gestellt.
„Starke Besorgnis"
Stadthagen. Ihre „starke Besorgnis“ über die Zukunft des Stadthäger Standortes des Autositzherstellers Faurecia haben der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy und SPD-Landeschef Garrelt Duin geäußert.
Zehn Jahre Automobilzulieferer
Stadthagen. Faurecia, der achtgrößte Automobilzulieferer weltweit (Nr. 3 in Europa) und heute in rund 100 aktuellen Fahrzeugmodellen vertreten, wird zehn Jahre alt. Das Unternehmen beliefert international alle namhaften Automobilhersteller. Diesen Erfolg verdankt Faurecia nicht zuletzt seiner Innovationskraft, mit der das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren viele Erfolge feiern konnte.
Gesamtumsatz stürzt um ein Drittel ab
Stadthagen. Das erste Halbjahr 2009 war weltweit von einem historisch einzigartigen Rückgang der Automobilproduktion geprägt: -34 Prozent allein in Europa und -52% in Nordamerika. Diese rückläufige Entwicklung wirkte sich auch auf den Umsatz von Faurecia aus und führte letztlich zu einer deutlichen Verringerung der operativen Marge und des Nettoergebnisses.
Arbeitszeit gekürzt – 75 Stellen weniger
Die weiter schlechte wirtschaftliche Situation führt bei Faurecia zu neuen Sparmaßnahmen. In der Produktion gibt es statt Entlassungen weniger Geld für weniger Arbeit: Bis Jahresende werden 30 statt 35 Stunden gearbeitet. In der Verwaltung sollen bis Jahresende 75 Stellen abgebaut werden. Dafür haben Geschäftsführung und Betriebsrat einen Sozialplan aufgestellt. Erst können Freiwillige zu besseren Bedingungen gehen, reicht das nicht, folgen ab Mitte September betriebsbedingte Kündigungen.
Ruf nach „Vernunft statt Rausschmiss“
Rund 300 Mitarbeiter des Stadthäger Autositzherstellers Faurecia haben sich gestern Mittag zu einer Kundgebung vor dem Werkstor versammelt. Sie protestierten gegen die geplante Streichung von 140 Stellen. Betriebsrat und IG Metall legten einen Fahrplan zur Standortsicherung vor.
Faurecia will 140 Stellen streichen
Stadthagen.Der Stadthäger Autositzhersteller Faurecia plant die kurzfristige Streichung von 140 Stellen. Das ist gestern in einer Betriebsversammlung, an der rund 1000 Mitarbeiter teilgenommen haben, bekannt geworden. Direkt zuvor war ein erstes Schlichtungsgespräch ergebnislos vertagt worden.